Samstag, 31. März 2018

[Buch - Film] Call me by your name




Norditalien, 1983: Familie Perlman verbringt den Sommer in ihrer mondänen Villa. Während der 17 Jahre alte Sohn Elio (Thimotée Chalamet) Bücher liest, klassische Musik hört und keinen Flirt mit seiner Bekannten Marzia (Esther Garrel) auslässt, beschäftigt sich sein Vater (Michael Stuhlbarg), ein emeritierter Professor, mit antiken Statuen. Für den Sommer hat sich der auf griechische und römische Kulturgeschichte spezialisierte Archäologe mit Oliver (Armie Hammer) einen Gast ins Haus geholt, der ihm bei seiner Arbeit zur Seite stehen soll. Der selbstbewusste und attraktive Besucher wirbelt die Gefühle des pubertierenden Elio ganz schön durcheinander. Während sich langsam eine Beziehung zwischen den beiden anbahnt, merkt Elio, dass er trotz seiner Intelligenz und der Bildung, die er dank seinem Vater und seiner Mutter Annella (Amira Casar) genießt, noch einiges über das Leben und die Liebe lernen muss... Q




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Zuallererst muss ich sagen, dass ich die Besetzung toll finde. Timothée als Elio ist einfach Perfektion, ebenso sehr liebe ich Armie als Oliver. Sie beide sind großartige Schauspieler und haben dies mehr als bewiesen. So viele Emotionen hat man schon lange nicht mehr auf einer Leinwand gesehen. Auch ihre Chemie ist der Wahnsinn, was wohl auch der Regisseur schnell gemerkt hat - so erzählen Armie und Timothée gerne von ihrer ersten und einzigen Probe. Man hätte wirklich keine bessere Wahl für diese beiden Charaktere treffen können, auch wenn sich viele über die zwei Jahre mehr aufregen, die die Schauspieler im Gegensatz zu den Charakteren trennen.

Verdient hat Drehbuchautor James Ivory den Oscar für das beste adaptierte Drehbuch erhalten, denn er hat die Buchvorlage wundervoll in 133 Minuten gepackt, die mich keinen einzigen Moment lang gelangweilt haben. Im Buch gab es nämlich immer mal wieder Szenen, die sich, wenn auch auf schöne Art und Weise, in die Länge gezogen haben. Da war ich wirklich gespannt, wie die Umsetzung stattfindet. Doch James Ivory hat es wirklich geschafft, Szenen zu kürzen, bei denen es passend war, andere wundervoll auszubauen. Ich habe öfter gelacht als bei der Buchvorlage, weniger geweint, aber dennoch ebenso mitgefühlt.

Wie immer gab es einige Abänderungen, sogar ein ganzer Charakter ist verschwunden, ihre letzten drei gemeinsamen Tage verbringen Oliver und Elio nicht in Rom, sondern in einem ländlicheren Gebiet. Kleine Details würden weggelassen, dafür bekamen wir einige wirklich unterhaltsame Sprüche und ebenso viele gefühlvolle Momente. Auch wenn so viele Gedanken und Bilder und Gleichnisse, die man als Leser aus Elios Gedanken entnimmt, fehlen, konnte man sich dennoch mit dem 17-jährigen identifizieren, was nicht nur dem Talent des Schauspielers, sondern aller Beteiligten zu verdanken ist.

Die Musik und die wundervolle Szenerie ist ebenfalls sehr zu loben. Sie versetzten die Zuschauer direkt in die Handlung hinein, in den Norden Italiens, nimmt sie mit und lässt auch nach dem Film noch lange Melodien und Bilder in ihrem Köpfen nachhallen. Der Soundtrack ist wunderschön, die Landschaft direkt Monets Bildern entsprungen, was mehr oder weniger ja auch der Fall ist. Sogar das Ende, das vielleicht ein wenig knapp geworden ist im Gegensatz zum Buch, habe ich geliebt, da es einfach so schön unerwartet und beinahe schockierend daher kommt.


Fazit:

Ein Film, der so schön und berührend ist, dass ich ihn ohne jegliche Einschränkung jedem empfehle und ganz nahe ans Herz lege. Ergreifend, unterhaltend und bezaubernd von der ersten Sekunde an!

Liebe Grüße, eure Sophia

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